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13. Mai 2019

Europawoche: WGI-Veranstaltungen setzen Impulse

Am 6. und 7. Mai 2019 fanden im Rahmen der Europawoche zwei Veranstaltungen des Willibald Gebhardt Instituts statt. Im Mittelpunkt von Podiumsdiskussion und Workshop stand dabei das Thema europäischer Werte.

Noch immer und auch weiterhin kann der Sport als „Lernfeld für gesellschaftliche Entwicklungen und Werte“ im europäischen Kontext wirken. Dr. Karen Petry, Sportwissenschaftlerin an der Deutschen Sporthochschule Köln, sagte dies bei der Diskussion „Werte im Sport – Werte für Europa?“, die im Rahmen der Europawoche am Institut für Sportwissenschaft und dem Willibald Gebhardt Institut (WGI) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Schloss stattfand.

Auf Einladung von Prof. Dr. Roland Naul, dem Generalsekretär des „Conceil Européen des Recherches en L´Education Physique et Sportive“ und Seniorprofessor für „European Studies in Physical Education and Youth Sport“, debattierten gemeinsam mit Karen Petry Münsters Bürgermeisterin Karin Reismann, Mitglied im EUREGIO-Rat Gronau-Enschede, Josefine Paul (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des NRW-Landtages, Angelika Wiedau-Gottwald in ihrer Eigenschaft als Schulleiterin der Mariengrundschule Appelhülsen, Erasmus-Studentin Hannah Pauly sowie Thomas Austermann, Sportjournalist aus Münster. Angesichts der Entwicklungen in der EU, die sich laut Karen Petry mehr und mehr von der ehemaligen Wertegemeinschaft hin zu eine Schicksalsgemeinschaft verändere, müsse die Gesellschaft grundsätzlich dazu bereit sein, „es wichtig zu finden, die pädagogische Nutzbarkeit des Sports“ zu betonen und daraus „Werte thematisieren, reflektieren und weiterführen.“ Zumal die „Fragilität“ der Europäischen Gemeinschaft belegt sei, müsse der Sport „klare Handlungsmotive ausarbeiten und leben. Wenn sich der Sport dieser Aufgabe stellt, kann er weiterhin als Brückenbauer wirken.“ Vor einer „Überhöhung“ der Erwartungen an den Sport aber warnte sie: „Der Sport wehrt sich dagegen, als Allheilmittel angesehen zu werden.“

Herausgestellt wurde auch der „Werteverlust“ des Leistungs- und Spitzensports, der mit Korruption und Manipulation bis hin zu Menschenrechtsverletzungen konfrontiert sei. Die Schere zwischen Spitzen- und Breitensport klaffe weit auseinander – und „destruktive Folgen“ für den gesamten Bereich seien noch gar nicht einzuschätzen. Die dem Sport innewohnende Kraft erlebt aber ganz praktisch Schulleiterin Angelika Wiedau-Gottwald regelmäßig bei Austauschmaßnahmen ihrer Einrichtung, die sich konsequent dem europäischen Gedanken widmet: „Wir erreichen seit Jahrzehnten über den Sport ein soziales Miteinander und die Integration.“

 

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