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Olympia

Seit der Gründung des WGI sind die Olympische Erziehung und Olympische Bewegung zwei Hauptthemen, mit denen sich das Institut in Forschung und Wissenstransfer beschäftigt. Sie sind Hintergrund vieler nationaler und internationaler Forschungs- und Transferprojekte. Insgesamt wurden rund 100 Veröffentlichungen aus den verschiedenen Arbeiten des WGI zu diesem Themenkomplex bis heute publiziert (siehe WGI-Bibliographie Olympia).

Das WGI gehört seit dem Jahr 2011 zu den aktuell 46 Forschungseinrichtungen (Stand Februar 2021), die den Status als offizielles „Olympic Study and Research Centre“ vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verliehen bekommen haben. In Deutschland gibt es nur zwei dieser Zentren. Bei der ersten (2006) und zweiten (2016) Auflage des IOC für sein „Olympic Value Education Programme“ (OVEP) hat das WGI als Review Partner mitgewirkt und einen eigenen Text für den Materialband auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Bisher hat das WGI vier Symposien zum Thema Olympische Bewegung und Olympische Erziehung durchgeführt, vier Berichte dazu sind in der Schriftenreihe des WGI erschienen (die Bände 3, 7, 14 und 16).

Zu den herausragenden Forschungsprojekten des WGI zählen drei größere Studien zur Olympischen Erziehung. Eine erste, europaweite empirische Studie, die über das olympische Wissen und Einstellungen zu olympischen Werten bei 12- und 15 jährigen Jugendlichen berichtet und seitens des IOC als eines der ersten Förderprojekte des Weltrates für Sportwissenschaft (ICSSPE) unterstützt wurde (Telama, Naul, Rychtecky,Vuolle, 2002). Als eine zweite Studie erschien die Monografie unter dem Titel „Olympic Education“ (Naul, 2010, 2nd Edition), welche die verschiedenen pädagogischen Konzepte und unterrichtdidaktischen Ansätze zur Olympischen Erziehung darstellt. Eine dritte Studie wurde weltweit als eine Reviewstudie unter Federführung des WGI konzipiert und 2017 vorgelegt. Hier dokumentierten Experten aus 20 führenden Ländern in Afrika, Amerika, Asien, Australien-Ozeanien und Europa nach einheitlichen Kriterien die Entwicklung und den Sachstand der Olympischen Erziehung in ihren Heimatländern (Naul, Binder, Rychtecky, Culpan, 2017).

In den Jahren 2002 bis 2008 war das WGI mehrfach Kooperationspartner bei verschiedenen Projekten zu Förderung des Olympischen Gedankens und der Olympischen Erziehung in Schulen und Sportvereinen. Als Auftragspartner der „Düsseldorf – Rhein-Ruhr 2012 Olympia GmbH“ legte das WGI das richtungsweisende „Weißbuch für Olympische Erziehung“ (2002) vor, gestaltete in den Jahren 2002/3 als weitere Auftragsarbeiten drei Ausstellungen zur Geschichte der Olympischen Spiele (Sparkasse Essen), zur Entwicklung der Olympischen Erziehung (Ruhrfestspiele Recklinghausen) und eine Posterserie (Düsseldorf- Rhein-Ruht Olympia) zu beiden Themen. Diese Ausstellungen und Poster präsentieren eine historische Aufarbeitung der Olympischen Spiele unter dem Motto „Unsere Spiele so bunt wie die Welt – eine Ausstellung rund um Olympische Spiele und Olympische Erziehung“. Nach dem Ausscheiden der Bewerberstadt Düsseldorf im März 2003 arbeite das WGI auf Wunsch für den gewählten deutschen Olympiabewerber Leipzig 2012 an dem Bid Book für die internationale Bewerbung bis 2004 weiter. Das Kulturprogramm mit dem Zentralthema “Olympische Erziehung“ des Düsseldorfer Bewerbungskomitees wurde zuvor als vorbildlich mit der Höchstnote 10 vom NOK für Deutschland evaluiert.

Zwei weitere, praxisnahe Scherpunkte konzentrierten sich auf Arbeits- und Lehrbücher zur Olympischen Erziehung in den Jahren 2004 bis 2008. Im Rahmen der INTERREG III a Förderung wurde ein grenzüberschreitendes Lehrwerk in fünf Bänden entwickelt und über die gemeinsame Olympiageschichte zwischen den Niederlanden und Deutschland und die sportliche Werterziehung in beiden Ländern mit dem Thema „Olympische Werteerziehung in Schule und Sportverein“ (2004-2006) geschrieben. Abschließend wurde eine Zusammenfassung dieser Teilbände als ein Band in der Schriftenreihe der „Europäischen Akademie des Sport“ (Velen) als Band 26 vorgelegt (Naul, Boetes, Geßmannn, Richter, Grabs, 2006), die zusammen mit dem „Königlichen Vereinigung der Sportlehrer in den Niederlanden“ (KVLO) und der EAdS Kooperationspartner des WGI waren (Boetes, Naul, Richter, 2008). Auf der Grundlage dieses Abschlussberichtes wurde dann in einer überarbeiteten und inhaltlich ergänzten Form im Auftrag der neu gegründeten Deutschen Olympischen Akademie (DOA, 2007) das Lehrwerk „Olympische Erziehung in Schule und Verein. Grundlagen und Materialien“ herausgegeben (Naul, Geßmann, Wick, 2008). Diese Arbeitsmaterialien richten sich an Studierende der Sportwissenschaft, Lehrkräfte im Schulsport und Trainer und Übungsleiter in Sportvereinen. Es dient dazu, die Olympischen Spiele sowie die Idee und Geschichte hinter diesen Spielen vorzustellen, erläutert verschiedene pädagogisch-didaktische Grundlagen der Olympischen Erziehung und bietet Praxisbeispiele für den Schulsport und den Jugendsport in Sportvereinen. In einem weiteren Schritt unterstützt das WGI die Basisarbeiten der DOA, z.B. mit dem neuen Basistext zur Olympischen Erziehung anlässlich der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro (Naul, 2016). Außerdem ist das WGI seit rund 20 Jahren regelmäßig mit Vorlesungen im Rahmen der Lehrfortbildung des NOK bzw. der DOA im antiken Olympia aktiv.

Erstmals fand 2019 in Kooperation mit der DOA und der Bezirksregierung Münster ein „Olympic Science Day“ an der WWU statt, parallel dazu in Leipzig und Köln. Im Münster ging es unter Moderation des WGI mit Vorträgen von Frau Prof. Dr. Hofmann (Universität Ludwigsburg/Vorstand DOA) und Prof. Dr. Krüger (WWU) um den pädagogischen Auftrag der Olympischen Erziehung, aber auch um Probleme rund um das Thema Olympia (siehe Aktuelles).

Aktuell arbeitet der Kompetenzbereich an einer Dokumentation und Auswertung des Briefwechsels von Willibald Gebhardt (1861-1921) und seiner Schriften anlässlich seines 100-jährigen Todestages im Jahr 2021. Dieses Projekt ist Teilprojekt eines größer gefassten Europa-Projektes zu den ersten Mitgliedern des IOC aus Europa mit dem Thema „Forgotten heritage of early Olympic Games and Olympic Congresses“.

Literaturverzeichnis Text Olympia

Boetes,B., Naul, R., Richter, C. (2008). Olympische educatie op school en bij vereinigigen. Lichamelijke Opvoeding, 96 (3), 8-10.

Düsseldorf – Rhein-Ruhr Olympia GmbH (Hrsg.) (2002). Weißbuch Olympische Erziehung. Düsseldorf: DRR.

Naul, R., Boetes, B., Geßmann, R., Richter, C. & Grabs, R. (2006). Olympische Werteerziehung in Schule und Sportverein. Velen: eads (Band 26 der Schriftenreihe der EAds).

Naul, R. Geßmann,R. Wick, U. (2008). Olympische Erziehung in Schule und Sportverein. Schorndorf: Hofmann.

Naul, R. (2010). Olympic Education. 2nd edition. Maidenhead: Meyer& Meyer.

Naul, R. (2016). Die Spiele und ihre Idee. Aufgaben und Ziele der Olympischen Erziehung. In Deutsche Olympische Akademie (Hrsg.). Olympia ruft: Mach` mit! Basiswissen Olympische Spiele (S.54-58). Frankfurt: DOA.

Naul, R., Binder, D., Rychtecky, A. Culpan, I.(eds.) (2017). Olympic Education: an international review. London /NewYork: Routledge.

Telama, R., Naul, R., Rychtecky, A., Vuolle, P. (2002). Physical fitness, sporting lifestyles and Olmpic ideals: Cross-cultural studies on youth sport in Europe. Schorndorf: Hofmann.

KONTAKT

Prof. Dr. Michael Krüger
stv. Präsident
Telefon +49 251 83-32360


Prof. Dr. Dr. h.c Roland Naul
WGI-Projektpartner
Telefon +49 251 83-34854


Weiterführende Informationen:

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